Autonomes Mähen ist wirklich beeindruckend. Wie ist in diesem Fall die weitere Vorgehensweise bei einem Rehkitz?
Wie ist die Vorgehensweise, wenn um das Rehkitz herumgemäht wird?
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- Offizieller Beitrag
Wir haben natürlich noch nicht genügend Erfahrung damit, vor allem, wie es auf Prädatoren wirkt, wenn so kleine Inseln stehen gelassen werden. Aber das ist zumindest die erste Überlegung. Sollte das tatsächlich dazu führen, dass die geretteten Tiere dadurch von Fressfeinden aufgefressen werden, dann muss man sich was anderes überlegen. Aber der erste Schritt ist natürlich trotzdem das positionsgenaue detektieren.
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Wenn diese kleinen "Inseln" eine alternative zum raustragen der Kitze sind und die Kitze dann nicht Opfer von Prädatoren werden könnte man das ja auch für die heutige Suche mit Drohnen und "manuelle" Mahd mit einem klassischen Schlepper und Mähwerk so machen.
Ist für das Kitz vermutlich Stressfreier als in eine Box gesperrt und weggetragen zu werden.
Hierzu fände ich es spannend wenn es dazu irgendwelche Versuchen oder Studien geben würde / gemacht werden.
Inklusive der Fragestellung ob evtl. Kitze ausgemäht werden weil diese zwischen Suche und Mahd ihre Position verändert haben.Wir konnten unsere Landwirte bis jetzt nur in Ausnahmefällen davon überzeugen etwas stehen zu lassen.
Das müsste also vermutlich, erstmal, eine Studie sein welche die Landwirte für den "Ernteausfall" entschädigt. (Leider)Was allerdings problematisch werden könnte sind nicht nur die tierischen Prädatoren sondern auch die menschliche Neugier.
Wenn sich erstmal rumgesprochen hat das in diesen Inseln "kleine, süße, knuddelige" Kitze liegen könnte es passieren das der ein oder andere sich das mal angucken möchte...
Das mit dem autonomen Mähen...
Interessantes Video, spannende Technik.
Viel zu komplex.Das erste was durch meinen Kopf geschossen ist:
Was ist wenn das Kitz sich in der Zeit zwischen dem absuchen mit der Drohne und dem mähen bewegt / die Ricke das Kitz an eine andere Stelle ablegt.
Der Bewuchs ist hoch genug das dies vom Feldrand durch Drohnenpilot und "Maschinenführer" nicht gesehen werden dürfte.
Läuft die KI auf dem Notebook oder braucht man dafür eine Internetverbindung?
Was ist an den Feldern wo es kein Internet gibt?
Wie lange dauert es die Bilder von der Drohne auf den Laptop und dann an die KI zu übertragen und dann die Route für das autonome Fahren zu erstellen?Der zweite Gedanke war dann:
Wie lange wird es dauern bis solche, autonomen, Systeme in der Maße zur Verfügung stehen und genutzt werden?
Jahre? Jahrzehnte?
Das dauert viel zu lange.Meiner Meinung nach brauchen wir so schnell wie möglich ein günstiges System was sich an so ziemlich jedem Mähwerk und Schlepper nachrüsten lässt, was nicht auf Drohnen angewiesen ist und was möglichst bald zur Pflicht bei der Mahd wird (in fünf Jahren oder weniger). Und ein solches System darf nicht teurer sein wie ein vollständiges Drohnenset zur Kitzrettung heute!
Drohnen mit Wärmebildkamera sind aktuell die beste Methode Rehkitze zu retten. Aber eine Sensorik an der Maschine welche Live sensiert ist, sofern diese vernünftig funktioniert, der Drohne überlegen.
Mein Traum als Drohnenpilot zur Kitzrettung ist das wir das möglichst bald nicht mehr machen müssen weil die Maschinen das selbst können.
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Vergangenes Jahr hatten wir für ca. 1 Woche jeden Tag die Position von Rehkitzen in einer großen Wiese gespeichert und festgestellt, dass sich diese kaum geändert hat.
Oft hört man, dass von zwei Kitzen, welche nahe beieinander liegen, nur eines gefangen werden konnte und das zweite später gemäht wurde.
Mit dieser Technik des herum Mähens bräuchte man nur die Fundstelle in der Wiese mit Stangen zu markieren. Sobald die Wiese gemäht wurde, könnte man die Kitze sichern oder heraustreiben und könnte dann diese Inseln mähen.
Auch für den Fall, dass die Wiese erst mehr als 4 Stunden nach der Suche gemäht werden kann, wäre es eine Lösung, da Kitze nicht länger in der Box bleiben sollten (= 2 Fütterungszyklen).
Alternativ testen wir gerade die Möglichkeit, die Fundstelle mit einem Begrenzungszaun zu umzäunen, damit beide Kitze mit einem Kescher der Reihe nach gefangen werden können. Es wurde bewusst ein engmaschiger Zaun gewählt, damit sich das Kitz nicht verfangen kann. Der Zeitaufwand ist mit diesem Weidezaunhelfer relativ gering.
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- Offizieller Beitrag
Aktuell wird das Ganze klassisch mit PoiSudio auf dem Laptop gemacht. Die KI, die zuverlässig nur am Morgen die Kitze detektiert, läuft ohne Internetanbindung lokal auf dem Laptop. Wenn man eingespielt ist, dauert das ab Landen bis gemäht oder reingelaufen werden kann ca. 5 min.
Wir arbeiten an einer besseren KI schon seit vielen Jahren und ab Oktober hoffentlich auch wieder mit mehr Manpower.
Ziel ist es, endlich autonom und vollautomatisch die Kitze durch die KI während dem Flug zu detektieren. Dann kann die Drohne direkt vor dem Mähfahrzeug herfliegen.
Zu deiner zweiten Frage:
Vor der funktionierenden Forschung in den Markt dauert ziemlich genau 10 Jahre.
War beim LiveView übrigens auch schon so. 2010 konnte ich zeigen, dass Wärmebilddrohnen bereits im LiveView für die Kitzrettung perfekt geeignet sind. 2011 habe hierzu ein Paper geschrieben. Im Markt angekommen ist das Ganze so um das Jahr 2020 rum.
Allerdings arbeiten wir ja schon sehr lange auch an der Automatisierung und haben bereits Strukturen aufbauen können, um sowas zu vermarkten. Kann sein, dass es diesmal schneller geht. Wichtig ist natürlich, dass das Produkt bereits funktioniert, also mindestens TRL4 erreicht hat.
Zu deiner Meinung: Es gibt das Pöttinger System Sensosafe. Aber es hat bei weitem nicht die Nachfrage und Reichweite wie die Wärmebilddrohnen. Das 3m breite Traktoranbaugerät kostet um die 10000€.
Es hat ein paar ganz gravierenden Nachteile: Es muss mit den widrigen Herausforderungen während des Mähens zurechtkommen, es wird von jemandem bedient, der in erster Linie was anderes im Kopf hat als 100% Kitzrettung, nämlich "wie bekomme ich das ganze Futter vor dem nächsten Regen in Sicherheit gebracht" deshalb ist die Anforderung an möglichst wenige falsch positiven ist viel höher als bei der Drohne. Und es ist schwer von einem Traktor auf einen anderen zu übertragen, weil der Nachbar gleich im Anschluss mäht. Das heißt finanziell aufteilen ist nicht sinnvoll.
Das alles macht es sehr schwer vorstellbar, dass so eine Lösung kommen wird. Da ist die vorausfliegende KI-Drohne viel naheliegender.
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Das mit dem autonomen Mähen...
Interessantes Video, spannende Technik.
Viel zu komplex.Das erste was durch meinen Kopf geschossen ist:
Was ist wenn das Kitz sich in der Zeit zwischen dem absuchen mit der Drohne und dem mähen bewegt / die Ricke das Kitz an eine andere Stelle ablegt.
Der Bewuchs ist hoch genug das dies vom Feldrand durch Drohnenpilot und "Maschinenführer" nicht gesehen werden dürfte.
Läuft die KI auf dem Notebook oder braucht man dafür eine Internetverbindung?
Was ist an den Feldern wo es kein Internet gibt?
Wie lange dauert es die Bilder von der Drohne auf den Laptop und dann an die KI zu übertragen und dann die Route für das autonome Fahren zu erstellen?Der zweite Gedanke war dann:
Wie lange wird es dauern bis solche, autonomen, Systeme in der Maße zur Verfügung stehen und genutzt werden?
Jahre? Jahrzehnte?
Das dauert viel zu lange.Meiner Meinung nach brauchen wir so schnell wie möglich ein günstiges System was sich an so ziemlich jedem Mähwerk und Schlepper nachrüsten lässt, was nicht auf Drohnen angewiesen ist und was möglichst bald zur Pflicht bei der Mahd wird (in fünf Jahren oder weniger). Und ein solches System darf nicht teurer sein wie ein vollständiges Drohnenset zur Kitzrettung heute!
Drohnen mit Wärmebildkamera sind aktuell die beste Methode Rehkitze zu retten. Aber eine Sensorik an der Maschine welche Live sensiert ist, sofern diese vernünftig funktioniert, der Drohne überlegen.
Mein Traum als Drohnenpilot zur Kitzrettung ist das wir das möglichst bald nicht mehr machen müssen weil die Maschinen das selbst können.
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Dann kann die Drohne direkt vor dem Mähfahrzeug herfliegen.
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Da ist die vorausfliegende KI-Drohne viel naheliegender.Moin,
nun, auch in dem Fall ändert sich ja die Hauptanforderung des Maschinenbedieners nicht."wie bekomme ich das ganze Futter vor dem nächsten Regen in Sicherheit gebracht"
Unterschied ist das der Maschinenbediener nicht nur das Zusatzsystem (Sensor / Drohne) bedienen muss sondern sich auch um andere Aspekte kümmern muss.
Darf ich hier überhaupt eine Drohne zum Einsatz bringen?
Muss die Drohne separat versichert werden? Wenn ja, wie?
Wie viele Akkus muss ich mitnehmen damit ich mein Tagewerk verrichten kann? Muss ich irgendwie unterwegs laden?Also in Summe die gleichen Gedanken die wir uns aktuell auch machen.
Und anstatt anzuhalten und ein Kitz umzusetzen muss der Maschinenbediener nun alle 30-45min anhalten, die Drohne landen und den Akku tauschen.
Eine Kabelverbindung zwischen dem Schlepper und der Drohne zwecks Stromversorgung, so wie es das z.B. für die Feuerwehr schon gibt, halte ich auch nicht für praktikabel.
Dafür stehen hier auf den Flächen viel zu viele Hindernisse rum wo eine Drohne, falls diese Hindernisse überhaupt erkannt werden, drum herum navigieren müsste. Und zwar so das die folgende Mähmaschine das Kabel nicht um das Hindernis wickelt.Auch muss die Drohne, wenn von einer Fläche zur anderen gefahren wird, erst gelandet, eingepackt und an der nächsten Fläche wieder ausgepackt und gestartet werden.
Ich kann mir ungefähr vorstellen wie eine solche Drohne nach einer Woche "Arbeit" aussieht und wie lange die verbaute Wärmebildkamera hält...
Ein Sensor am Mähwerk kann mit dem Mähwerk, hydraulisch, eingeklappt und wieder ausgeklappt werden und, vielleicht, in jeder Pause einmal mit einem feuchten Lappen gereinigt werden.Nichts für ungut, aber gerade das Argument das der Maschinenbediener der Mähmaschine einen anderen Fokus hat als die Kitzrettung ist meiner Meinung nach das stärkste Argument gegen eine Drohne und für ein System was am Fahrzeug / Mähwerk fest montiert ist und "einfach" funktioniert.
Ich kenne das Pöttinger System, das wird hier in der Gegend von einem Lohnunternehmen eingesetzt und ich konnte das Live auf einer Fläche bei mir im Jagdrevier erleben.
Das System ist bei weitem noch nicht perfekt und noch viel zu teuer, aber, meiner Meinung nach, definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.Ich hoffe das auch andere Landmaschinenhersteller mittlerweile an ähnlichen Systemen zur Sensierung arbeiten.
Gerade die großen "Full-Liner" wie Claas, John Deere, ect. haben auch die besten Möglichkeiten das bei sich in das Gesamtsystem zu integrieren. -
Bei uns im Verein werden beide Versionen praktiziert. In einem Revier mögen alle lieber drumherum mähen und andere möchten lieber freie Fahrt haben.
Persönlich habe ich bis letztes Jahr immer das herummähen favorisiert. Es hat den Anschein, dass dadurch der Stress für das Tier verringert wird. Dem ist leider nicht so. Im letzten Jahr habe ich neben der Kiste gestanden und der Schmetterlingsmäher hat um die Box mit dem Kitz, neben dem ich gestanden habe, gemäht. Das Kitz hat so ein Panik bekommen und ist in dieser Kiste rumgesprungen, dass ich Angst hatte, es könnte sich ernsthaft verletzen. Man kann sich gar nicht vorstellen, welch ein ohrenbetäubender Lärm direkt neben dem Mähwerk herrscht.
Im Gegensatz dazu ist das Heraustragen und Sichern in einem Waldstück, durch eine entspannte und geübte Person, eine echte Kuscheleinheit für die Kitze.
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Sollte das tatsächlich dazu führen, dass die geretteten Tiere dadurch von Fressfeinden aufgefressen werden
Ich schätze das Risiko als groß ein, denn der natürliche Schutz des Liegeplatzes in einer großen Wiese geht ja verloren. Außerdem muss die Ricke mit dem Kitz anschließend über eine große freie Fläche laufen bevor man den schützenden Wald erreicht.
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